2011: Legitimations-mechanismen des Biographischen

Legitimationsmechanismen des Biographischen
(24.-25. 06.2011 in Bonn)

Als Vorbereitung auf eine großangelegte, internationale Tagung traf sich das ZetBi vom Freitag, den 24. bis Sonntag, den 26. Juni 2011 in Bonn. Intern sollte der anvisierte Themenkomplex der Tagung »Legitimationsmechanismen des Biographischen – Kontexte – Akteure – Techniken – Grenzen« weiter konturiert werden. Der Workshop fand in den Räumlichkeiten der ITB Consulting, einer Personalberatung, statt.

Den Auftakt bot am 24. Juni jedoch zunächst ein von ZetBilern für ZetBilern organisierter „Ressourcen-Workshop“, in dem es um Fragen und Methoden der Hochschul-Didaktik ging. Anhand von praktischen Übungen und im Rahmen eines intensiven Erfahrungsaustausches wurden die je eigenen Ressourcen als (Hochschul-)Lehrende erfahren und erweitert.

Den Abend eröffnete die Historikerin Dr. Barbara Hillen mit einer Präsentation der Tätigkeitsfelder, Herausforderungen und Umgangsweisen im Rahmen ihrer Bonner „Agentur für AutoBiographien“: Dort werden (Auto-)Biographien im Auftrag von Privatpersonen sowie Unternehmen betreut, verfasst und in Druck gebracht.

Legitimationsstrategien, -techniken und -grenzen waren Leitmotive des zweiten Tages, der mit dem Versuch einer Rekonstruktion von Legitimationsstrategien am Beispiel von Texten des Kunsthistorikers Dagobert Frey startete (u.a. „Report on my activity on Poland“, 1947). Nachmittags wurde am Beispiel von H. B. Görtemakers Biographie über Eva Braun („Leben mit Hitler“) die Frage nach Legimitationstechniken diskutiert. Schließlich folgte – exemplarisch aufbereitet am Thema „Biographie und Erinnerung im Dokumentarfilm“– die Frage nach etwaigen Grenzen der Legitimation.

Diese interne Tagung zeichnete sich durch eine besondere Experimentierfreude im Umgang mit gruppendynamischen Methoden und sich flexibel ändernden, kleinen Diskussionsgruppen aus, welche die Auseinandersetzung mit Kontexten, Akteuren, Techniken und Grenzen der Legimitiation über den Tag hinweg flankierten.

Vor der Abschlussdiskussion am 26. Juni über interne Fragen und weitere Ziele und Projekte des ZetBi legte der Genius Loci, d.h. die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten der Personalberatung noch die Beschäftigung mit der rezenten Entwicklung der bis dato viele gesellschaftliche Bereiche durchdringenden Persönlichkeitstests nahe. In einer Art Exkurs erläuterte der Psychologe Denis Kusnezow die Konzeption und Machart eines Persönlichkeitstests, der sich noch in der Erprobungsphase befindet und stellte die Möglichkeiten seines Einsatzes zur Diskussion.